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Deutsche Waffen gegen Russland? Merz stellt Aussage klar


Nach Kritik aus SPD
Merz relativiert Aussage zur Waffen-Wende

Von dpa, tos

Aktualisiert am 27.05.2025Lesedauer: 2 Min.
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Im Video: Merz kündigt ein Umdenken im Umgang mit Waffenlieferungen für die Ukraine an. (Quelle: reuters)
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Am Montag sorgte Bundeskanzler Friedrich Merz mit einer Aussage zu deutschen Waffen in der Ukraine. Nun hat der CDU-Chef seine Worte relativiert.

Die Äußerung des Bundeskanzlers hatte am Montag für Aufsehen gesorgt: Es gebe "keinerlei Reichweitenbeschränkungen mehr für Waffen", sagte Merz am Montag im WDR und verwies auf entsprechende Absprachen mit europäischen Verbündeten und den USA. Russland bezeichnete Merz' Ankündigung als "gefährlich".

"Das heißt also, die Ukraine kann sich jetzt auch verteidigen, indem sie zum Beispiel militärische Stellungen in Russland angreift", sagte Merz bei einem Besuch in Finnland. Dies habe die Ukraine bis vor einiger Zeit nicht gekonnt beziehungsweise nur in wenigen Ausnahmefällen, aber "das kann sie jetzt".

Am Dienstag relativierte der Kanzler seine Aussage. Auf einer Pressekonferenz im finnischen Turku erklärte der CDU-Chef, er habe tags zuvor nur beschrieben, was schon "seit langer Zeit" Realität sei. Die Reichweitenbeschränkung sei bereits vor Monaten aufgehoben worden – und das sei auch richtig, so Merz.

SPD kritisierte Merz nach Ankündigung

Merz zufolge war die Aufhebung der Reichweite für Waffen Gegenstand seiner Absprachen mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Polens Regierungschef Donald Tusk beim gemeinsamen Besuch in Kiew vor zwei Wochen. Dies gelte auch für von Großbritannien und den USA gelieferte Waffen.

Kritik an Merz' Äußerung vom Montag kam von der Koalitionspartnerin SPD. Der sozialdemokratische Außenpolitiker Ralf Stegner nannte den Schritt "nicht hilfreich". Alles, was den Krieg ausweite, sei falsch, sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Ich finde es vielmehr richtig, die diplomatischen Bemühungen zu verstärken."

Distanziert äußerte sich auch der frühere SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. Er sei sehr unsicher, was der Vorstoß von Merz auf dem Kriegsgebiet bedeute, sagte Mützenich im "Deutschlandfunk". Er habe noch viele Fragen an den Kanzler. Es sei richtig gewesen, eine Reichweitenbegrenzung vorzunehmen. "Ich würde die Bundesregierung bitten, sich lieber an den diplomatischen Bemühungen zurzeit zu beteiligen", sagte Mützenich. Es sei ganz offensichtlich, dass Russlands Präsident Wladimir Putin eskaliere, es müsse daher alles getan werden, den Prozess von Verhandlungen durch weitere diplomatische Initiativen zu untermauern.

Kreml: "Gefährliche Entscheidungen"

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Agnieszka Brugger, begrüßte die Ankündigung des Kanzlers dagegen. "Wladimir Putin bombt mit neuer Grausamkeit gerade jegliche Friedensbemühungen und Gesprächsangebote in Grund und Boden. Es wäre ein Fehler, dies tatenlos hinzunehmen", sagte sie.

Auch der Kreml reagierte auf die Merz-Äußerung. Dies seien "ziemlich gefährliche Entscheidungen, wenn es sie gegeben hat", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Außenminister Johann Wadephul wies die Kritik aus Moskau umgehend zurück. "Es hat jetzt mehrere Aufforderungen und Gelegenheiten gegeben, an den Verhandlungstisch zu kommen für den russischen Präsidenten und er hat sie ausgeschlagen", sagte der CDU-Politiker bei einem Besuch in Lissabon. "Wir haben immer klar angekündigt, dass dieses Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleiben wird."

Verwendete Quellen
  • X-Profil von Veit Medick
  • Nachrichtenagentur dpa
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