Zusammenarbeit mit US-Unternehmen Biontech-Medikament soll gegen Krebsarten wirken

Ein neues Krebsmedikament soll gegen mehrere Tumore eingesetzt werden können. Entwickelt wird es vom deutschen Unternehmen Biontech und einem Partner.
Das Pharmaunternehmen Biontech aus Mainz, Entwickler eines Impfstoffs gegen Corona, will zusammen mit dem US-Pharmakonzern Bristol Meyers Squibb (BMS) ein neues Krebsmedikament auf den Markt bringen. Beide Firmen teilten am Montag mit, sie würden gemeinsam den Antikörper BNT327 von Biontech evaluieren und weiterentwickeln. Er habe das Potenzial, für verschiedene Tumorarten einen "neuen Behandlungsstandard zu setzen". Biontech könnte bis zu elf Milliarden Dollar (9,7 Milliarden Euro) von BMS bekommen.
BNT327 wird den Angaben zufolge bereits in mehreren laufenden Studien untersucht, in denen schon mehr als tausend Patientinnen und Patienten damit behandelt worden seien. Das Medikament soll demnach gegen Lungen- und Brustkrebs eingesetzt werden.
Der Antikörper ist ein neuartiger, in der klinischen Entwicklung befindlicher, spezifischer Antikörper von Biontech, der zwei etablierte Wirkmechanismen in der Krebsimmuntherapie kombiniert. Einmal sollen T-Zellen aktiviert werden, die Tumorzellen erkennen und zerstören. Zum anderen soll die Bildung neuer Blutgefäße gehemmt werden, die den Tumor versorgen.
Kosten sollen zwischen Firmen geteilt werden
BMS zahlt an Biontech vorab 1,5 Milliarden Dollar sowie bis 2028 jährlich zwei Milliarden Dollar. Außerdem habe Biontech Anspruch auf bis zu 7,6 Milliarden Dollar an "zusätzlichen Meilensteinzahlungen" für die Entwicklung, Zulassung und Vermarktung. Die Entwicklungs- und Produktionskosten wollten beide Unternehmen "zu gleichen Teilen übernehmen, vorbehaltlich bestimmter Ausnahmen". Die weltweiten Gewinne und Verluste würden zu gleichen Teilen aufgeteilt.
Biontech-Chef und -Gründer Uğur Şahin erklärte, die Zusammenarbeit mit BMS zielt darauf ab, "die Entwicklung von BNT327 zu beschleunigen und auf breiter Basis zu erweitern, um sein volles Potenzial auszuschöpfen". Laut Vereinbarung haben beide Unternehmen das Recht, BNT327 auch unabhängig voneinander zu entwickeln.
- Nachrichtenagentur dpa