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Alte Briefe lesen: So entschlüsseln Sie Familiengeheimnisse mit KI


Dank moderner KI
So entschlüsseln Sie Familiengeheimnisse

Von t-online
18.06.2025Lesedauer: 2 Min.
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Alte Briefe in Sütterlinschrift: KI entschlüsselt vergessene Familiengeheimnisse. (Quelle: Andrea Haase via www.imago-images.de/imago)
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Viele Menschen haben eine Schublade voller alter Briefe, Tagebücher oder Postkarten aus der Familie – aber verstehen kein Wort von dem, was da geschrieben steht. Mit einem Trick lassen sich selbst jahrhundertealte Handschriften entziffern.

Vererbte Briefe, vergilbte Postkarten, ein Tagebuch der Großmutter oder ein Soldatenbrief aus dem Krieg: Die Inhalte könnten spannend, berührend oder sogar historisch wertvoll sein – wenn man sie denn lesen könnte. Doch was tun, wenn der Text in einer schwer entzifferbaren Handschrift wie Sütterlin oder Kurrent geschrieben ist?

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Dank Künstlicher Intelligenz und digitaler Hilfsmittel müssen alte Familiengeheimnisse nicht länger unentschlüsselt bleiben. Hier erfahren Sie, wie Sie historische Dokumente Schritt für Schritt lesbar machen – und was dabei zu beachten ist.

Was ist Sütterlin – und warum ist es so schwer zu lesen?

Sütterlin ist eine sogenannte "deutsche Schreibschrift", die zwischen etwa 1915 und 1941 an Schulen gelehrt wurde. Sie zeichnet sich durch ihre runden, oft spitz auslaufenden Buchstaben aus. Noch älter – und schwerer zu entziffern – ist die Kurrentschrift, die in ähnlicher Form bereits im 18. und 19. Jahrhundert verwendet wurde. Beide Schriften wirken für heutige Augen ungewohnt – und ähneln eher geheimen Codes als alltäglicher Handschrift.

Mit moderner KI wie ChatGPT lassen sich alte Schriften heute erstaunlich gut entziffern – vor allem, wenn das Dokument gut lesbar eingescannt oder fotografiert wurde. Der Ablauf ist einfach:

  • Fotografieren oder Scannen: Achten Sie auf gute Auflösung, wenig Schatten und klare Kontraste.
  • Datei hochladen: In einem Chat mit ChatGPT können Sie das Bild direkt einfügen.
  • Text analysieren lassen: Die KI erkennt Buchstaben und Wörter – und liefert eine lesbare Abschrift.
  • Kontext verstehen: Veraltete Begriffe werden oft automatisch erklärt oder in heutige Sprache übersetzt.

So können aus unleserlichen Briefen plötzlich bewegende Zeitdokumente werden – etwa ein Abschiedsschreiben aus dem Krieg, ein Liebesbrief oder ein Eintrag über das Leben während der Inflation.

Damit die KI den Text zuverlässig erkennt, müssen Sie aber auf ein paar Einzelheiten achten: Die betreffenden Seiten oder Briefe sollten nicht zu stark verblichen oder beschädigt sein. Der Scan oder das Foto sollte möglichst gleichmäßig beleuchtet sein. Fotografieren Sie ganze Seiten ab, keine Ausschnitte. Laden Sie bei langen Briefen Seite für Seite hoch.

Tipp für Fortgeschrittene: Transkribus

Wer regelmäßig alte Handschriften transkribieren möchte, kann auch das kostenlose Tool Transkribus nutzen. Es wurde an der Universität Innsbruck entwickelt und erkennt historische Schriften wie Kurrent und Sütterlin besonders zuverlässig – vor allem, wenn Sie mehrere Seiten desselben Autors haben. Die Plattform wird vor allem in Archiven und der Familienforschung verwendet. Für Einsteiger ist etwas Einarbeitung nötig, dafür bietet sie sehr präzise Ergebnisse.

Zudem kann die KI manchmal Buchstaben verwechseln – ein "e" wird zum "n", ein "s" zum "f". Die Entzifferung ist daher nicht immer perfekt – aber ein hervorragender Einstieg. Wenn die KI-Technik nicht reichen sollte, gibt es noch weitere Wege. Auf Plattformen wie Facebook, Reddit oder Ahnenforschungsseiten helfen engagierte Nutzer beim Entziffern. In Archiven und Museen bieten Experten oft Unterstützung bei alten Handschriften an. Und wer sich wiederholt mit historischen Dokumenten beschäftigt, lernt mit wenig Aufwand und Zeit selbst die Grundlagen der Entzifferung.

Ob Familiengeschichte, Ahnenforschung oder einfach Neugier: Mit KI-Tools wie ChatGPT und spezialisierten Diensten wie Transkribus lassen sich viele alte Handschriften heute mühelos entziffern. Probieren Sie es aus – vielleicht wartet in Ihrer Schublade ein lang gehütetes Familiengeheimnis nur darauf, gelüftet zu werden.

Verwendete Quellen
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